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01. März 2020

Blogtour Tag 2: Vorlesung Cybermagische Welt im Hörsaal WeltenStudy

Herzlich Willkommen zur ersten Vorlesung bei WeltenStudy.

Begleiten sie mich in unsere heutige Vorlesung.

Lauschen sie dem Exorzisten Elian und tauchen sie gemeinsam mit mir in das Thema

der Magiedämmung ein.

~ ♡ ~

Freut euch auf einen spannenden, humorvollen Blogtour Beitrag zu

Second Horizon von E. F. Hainwald

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Study

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Bild: ©Pixabay

„Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden.“

~ Arthur C. Clarke

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Das letzte Studienjahr hatte begonnen. Ich stand kurz vor meinen Abschluss. Noch ein paar Prüfungen und ich hatte es geschafft.

Ich war meinem Traum später als Ärztin und in der Forschung zu arbeiten einen großen Schritt näher gekommen.
Gähnend sah ich mich im Vorlesungssaal um. Meine Mitstudenten saßen verteilt im Saal. Von 60 Studenten waren nur knapp die Hälfte soweit gekommen wie ich. Das Studium war fordernd. Die Professoren unbarmherzig. Wer nichts taugte, wurde gnadenlos rausgeschmissen.


Unser heutiger Dozent war Elian. Einer der berühmtesten Exorzisten Neo-Lhasas. Bisher hatte ich nur wenige Vorlesungen von ihm besucht, da er sich nicht sehr oft in der Uni blicken ließ. Er hatte schon immer eigenartige Ansichten gehabt, dennoch ließ ihn der Schwarm bisher gewähren – Exorzisten waren selten und ihre Fähigkeiten so mysteriös wie nützlich. Gedankenketten, die durch meinen Kopf schossen, bevor mich der Knall einer zufallenden Tür aus den Gedanken riss.


Ein hochgewachsener Mann schlenderte gemütlich zu dem Rednerpult. Sein dunkler, roter Mantel bedeckte seine Arme nicht, sodass man unzählige Armbänder darum erkennen konnte. Sie alle trugen exotische Amulette, deren Formen ich noch nie gesehen hatte.

Sein geschorener Kopf, an dessen Seite man ein Runen-Implantat sehen konnte, verlieh ihm einen gefährlichen Ausdruck. Elian.


Dem Kerl wollte man auf keinen Fall im Dunklen begegnen. Einen Exorzisten ging man sowieso aus dem Weg, sie waren Einzelgänger und irgendwie gruselig. Ich setzte mich gerade hin, ließ meine Fingerspitze einen Halbkreis zeichnen und öffnete damit ein neues Holo-Fenster über meinem cybermagischen Tablett. Stift und Papier hatte ich seit einer Ewigkeit nicht mehr benutzt. Weshalb auch, die Technik war soweit vorgeschritten, dass ich mir nicht einmal Notizen machen müsste, sondern nur ein magisches Aufnahmegerät hinlegen müsste, welches sogar seine Mimik aufzeichnen würde. Doch es händisch mit der Holo-Tastatur eintippen beruhigte mich und meine eigenen Informationen waren immer noch die besten – nicht umsonst hatte ich es so weit geschafft!


Elian hatte seine Sachen achtlos über den Tisch geworfen und baute sich vor uns auf. Seine dunklen Augen schauten das erste Mal zu uns. Ich hatte kalte Härte darin vermutete, doch sie schauten überraschend … lebendig und gutmütig – fast sogar ein wenig abschätzig, so als würde er uns bemitleiden, dass wir hier sitzen würden.


Er kam direkt zum Punkt. Kein Hallo, keine lästigen Fragen. Eisern durchschnitt seine Stimme den Saal, dabei war sie jedoch so leise und sanft, dass es mir mir eine Gänsehaut bescherte. Wie konnte etwas so Angenehmes, sich so schrecklich anfühlen?
»Bevor wir zu dem eigentlichen Thema der heutigen Vorlesung kommen, schauen wir uns noch einmal das Grundprinzip unserer heutigen Hochzivilisation an«, begann er und lächelte kühl. »Also nicht der schnöde politische Unsinn – ich rede von unserem Fortschritt.« 

 

Der Exorzist schnippte und der Illusionsprojektor ließ um ihn herum das FUTARK auftauchen – das grundlegende Alphabet der Magie.

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Bild: ©Phantasmal Image

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»Wie ihr in euren unzähligen, langweiligen Stunden erfahren habt, ist dies die Sprache einer uralten Kultur. Sie war die gängige Schrift. Diese Zivilisation lebte einfach, naturnah und war hoch spirituell. Angeblich konnten sie sich bereits selbst in Tiere wandeln, hunderte von Jahren überleben oder mit hohen Wesen aus parallelen Dimensionen kommunizieren. Obwohl die Menschen jahrtausendelang diese Fähigkeiten in das Reich der Märchen gesteckt hatten, wurden diese Schriftzeichen und ihre Bedeutung nie ganz vergessen«, erklärte er und wedelte dann mit der Hand zur Seite, sodass man die Grundprinzipien hinter den Symbolen eingeblendet wurden.

»Mit der Zusammenführung von Wissenschaft und Alchemie konnte das Wesen der Magie integriert werden.«


Elians Blick schweifte über unsere Köpfe. Jeder, auf dem er kurz ruhte, begann sich sichtlich anzuspannen. Schließlich richteten sich seine Augen auf mich. Ausgerechnet!


»Du. Sag mir das Grundprinzip der Magieanwendungen«, forderte er mich auf.


Mein Atem stockte. Ich musste mich kurz sammeln, meine Gedanken ordnen und die Informationen noch einmal durchgehen, obwohl ich sie bereits unzählige Male gehört hatte. Hektisch ging ich die Informationen noch einmal durch und hoffte, dass ihm meine Antwort genügen würde. Niemand wollte sich vor einem Dozenten blamieren und vor Elian sowieso nicht. Ich straffte meine Schultern und antwortete ihm.


»Nun, das Grundprinzip der Magieanwendungen besteht immer aus drei Dingen:


1.) Runen oder eine Runenreihe
2.) Etwas Biologisches als Schnittstelle
3.) Das zu verändernde Prinzip, das kann ein Gerät, eine Pflanze, ein Gebäude oder auch ein Mensch sein – also grundsätzlich alles.

Man nimmt zum Beispiel ein Skateboard. Sucht sich die passenden Runen aus, die das widerspiegelt, was man haben möchte und fügt etwas Biologisches hinzu. Ein Ast, eine Blume, Schlamm, Dreck oder etwas von einem selbst. Möchte man also ein fliegendes Skateboard nimmt man eine Rune, spuckt drauf und et voilá – fliegendes Skateboard.«


Neugierig beobachtete ich Elian und wartete auf eine Antwort. War ich präzise genug gewesen? Hatte ich richtig aufgepasst?

Mein Herzschlag beschleunigte sich, als er zuerst nicht antwortete. Schließlich seufzte er und schloss kurz resignierend seine Lider. Verdammter Mist!


»Das war etwas … rudimentär«, sprach er dann und öffnete erneut seine Augen. Er war deutlich amüsiert – und mir stieg die Röte ins Gesicht. »Wenn auch grundsätzlich richtig. Magie verbindet sich mit unserer physischen Welt, wenn dazwischen etwas Biologisches ist. Das Muster ist immer gleich. Magische Energien können nicht einfach unsere Welt verändern – das wäre das pure Chaos!«


Er lief gemächlich um das Rednerpult herum, die Arme hinter dem Rücken verschränkt. Erst jetzt sah ich die unzähligen Amuletten, welche vor seiner Brust baumelten. »Aber ihr wisst das alles bereits – auch, dass der Mensch eine hervorragende Schnittstelle abgeben kann. Das war er schon immer, wie sonst sollten Entitäten, die wir Götter nannten, sonst die Welt beeinflussen können?

Magie braucht uns und wir brauchen sie. Kulturen, die sie ablehnten, gingen über kurz oder lang elendig zugrunde«, erklärte er und wir nickten alle. »Aber wir haben ein Problem!«
Er breitete seine Arme aus und lächelte uns entwaffnend an.
»Ihr seid das Problem.«


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Bild: ©Phantasmal Image

Neugierig hatte ich ihm zugehört, seiner ruhigen Stimme gelauscht, doch bei seinen letzten Worten stockte ich.

Auch meine Kollegen holten zischend Luft und wir starrten ihn verdattert an.
Wir waren das Problem? Wir?!

Weshalb sollten wir das Problem sein? Wir waren intelligent. Die Besten unseres Jahrgangs und wie gesagt, wir standen kurz vor unserem Abschluss. Wie konnten wir was Problem sein?


Wütend zog ich meine Augenbrauen zusammen und fixierte Elian mit meinen Augen, aus denen er wohl mehr herauslesen konnte, als ich überhaupt wollte. Mein Mund war schneller als mein Gehirn und die Worte schneller ausgesprochen als ich sie aufhalten konnte.
»Was soll das heißen WIR sind das Problem? Wir sind die Besten, die Intelligentesten unserer Generation. WIR werden die Welt verändern!
«


Schnaubend verschränkte ich meine Arme vor der Brust – oder tat ich es nur um mich selbst zu schützen? Meine Worte waren nicht gerade nett über meine Lippen gekommen, aber ich verstand sein Problem nicht. Weshalb sollten wir ein Problem sein. Wir waren hochentwickelt. Niemand konnte uns das Wasser reichen. Wir konnten alles tun, was wir wollten.


Ein Blick in sein Gesicht genügte, um zu erkennen, dass ich in seine Falle getappt war – und zwar mit Anlauf. Der Exorzist hatte seine Augenbrauen nach oben gezogen. Seine Lippen waren leicht geöffnet und zu einem wissenden Lächeln verzogen.
»Genau deswegen«, sprach er dann und zwinkerte mir schelmisch zu. »Diese Ambitionen waren es schon immer, was Kulturen in den Ruin geführt hat. Das Schwarm- und Indie-Prinzip konnte das bremsen und in geordnete Bahnen lenken, doch was ist mit jeden, die zu viel wollen? Die alles wollen? Die es zu schnell wollen? Die der Meinung sind, intelligent genug zu sein, um das Recht dazu zu haben und die vermeintliche Wahrheit zu wissen glauben?«
Er schoss seine Worte genau in meine Richtung.


Peinlich berührt senkte ich meinen Blick. Ich fühlte mich gedemütigt und doch ärgerte ich mich am meisten über mich selbst.

Zwei der Jungs, die schräg hinter mir saßen, lachten kurz. Doch Elians Blick kreuzten den ihrigen - sie verstummten augenblicklich.
Ich hatte wieder damit begonnen, nervös auf meiner Lippe herumzukauen. Eine lästige Angewohnheit, die ich einfach nicht ablegen konnte. Ob ich mich bei ihm entschuldigen sollte? Nein, ganz sicher nicht. Seine Worte waren wohl wahr, die Geschichte hatte es uns gezeigt, aber eine Entschuldigung würde nicht über meine Lippen kommen.
Mein Kopf hob sich. Meine Augen suchten den Blickkontakt zu Elian.

»Und um das aufzuhalten, existieren sie?«
Der Exorzist hob seinen Zeigefinger.
»Exakt«, bestätigte er breit grinsend. »Gut erkannt.«
Sein Finger strich über die zahllosen Amulette vor seiner Brust. Elian schaute hinab. Sie klimperten leise.
»Alles Leben besteht aus der Zusammenkunft von Etwas – selbst Nektromantie basiert auf diesem Prinzip.

Ein Exorzist …«, er hob seinen Blick, »... ich … trenne.«

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Bild: ©Elian || Phantasmal Image

Er hob seine Hände, legte ihre Flächen aneinander und begann leise zu summen. Seine Augen schweiften in die Ferne und schienen eine Landschaft zu sehen, die uns allen verborgen blieb. Die Rune an seinem Schädel begann zu leuchten und plötzlich zog etwas an meinem Innersten, an meinem Geist, an mir.


Mir wurde augenblicklich schlecht. Ich hatte von der Macht der Exorzisten gehört, doch mehr als Gerüchte waren es nicht gewesen.

Es jetzt am eigenen Leib zu erfahren war unangenehm, gruselig – es machte mir Angst. Als ich aufsprang, krachte der Stuhl, auf dem ich gesessen hatte, zu Boden und ich fauchte Elian wütend an.

»Was tun sie denn da? Hören sie sofort auf damit.«
Meine Brust hob und senkte sich im Rhythmus meines schneller schlagenden Herzens. Meine Kehle wurde enger und ich hatte das Gefühl gleich eine Panikattacke zu bekommen. Verwirrt sah ich mich im Raum um, war ich etwa die Einzige, die dieses Gefühl bemerkt hatte. Wurde ich jetzt etwa verrückt?


»Nur eine kleine Demonstration«, lachte er und senkte seine Hände. Mit dem Verstummen seiner Melodie, verschwand auch augenblicklich das seltsame Gefühl. »Ein Exorzist trennt auf – er entfernt die Schnittstelle zwischen Magie und physischer Realität.

Ist es nicht schrecklich … interessant, dass dies auch auf die Schnittstelle zwischen Körper und … Seele zutrifft?«


Er warf mir einen bedeutungsvollen Blick zu. Sein Gesicht zeigte eine unverhohlene, wissenschaftlich interessierte Grausamkeit.
»Daher wird Unsereins vom Schwarm eingesetzt, um chaotische Magieausbrüche einzudämmen«, schloss er und klatschte in die Hände. Das Geräusch ließ mich zusammenzucken.


Danach ging Elian auf die tifergehenderen Prinzipien der Magiedämmung ein, doch ich hörte kaum noch hin. Vermutlich würde ich in dem Bereich nur wenige Punkte schreiben. Aber es war mir egal. Der Schrecken dieser Macht zeigte deutlich, warum Exorzisten mit solcher Abscheu betrachtet wurden – und dass sie zur Kontrolle eingesetzt wurden, hinterließ einen bitteren Beigeschmack auf meiner Zunge.

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Ich hoffe, Ihnen hat der kleine Einblick in das Studium der Cybermagischen Welt gefallen.

WeltenStudy bedankt sich recht herzlich für Ihren Besuch.

Wir hoffen, wir konnten sie mit unserem Beitrag unterhalten.

Mit freundlicher Unterstützung von E. F. Hainwald, der Elians Part übernommen hat.

Nun wünsche ich allen noch eine angenehme Blogtour und viel Spaß bei den kommenden Beiträgen.

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Tag 1: Ein besonderes Abenteuer || Reading is like taking a journey

Tag 2: Cybermagische Welt || Hier

Tag 3: Hochzivillisation || Mein Regal voller Regenbögen

Tag 4: Vom Himmel gefallen || Bücher aus dem Feenbrunnen

Tag 5: Namenlose Freiheit || Bibilotta

Tag 6: Himmlische Wesen || Gwynnys Lesezauber

Tag 7: Archiveinsichten || Magische Momente

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Welchen Gegenstand würdet ihr magisch verändern wollen und weshalb?

Beantwortet einfach täglich die Gewinnspielfrage unter den jeweiligen Beiträgen und schon seid ihr im Lostopf.

Ihr könnt euch jeden Tag ein Los sichern!

Wer nicht hier drunter kommentieren kann, der darf auch gerne eine Mail an den Autoren senden.

Mail: efv.hainwald@fantasymail.de
Betreff: Blogtour ,,Second Horizon"

- Teilnahme am Gewinnspiel ist ab 18 Jahren, oder mit Erlaubnis der Eltern gestattet


- Die Bewerber erklären sich im Gewinnfall dazu bereit, öffentlich genannt zu werden


- Ein Anspruch auf Barauszahlung des Gewinns besteht nicht


- Keine Haftung für den Postversand


- Versand der Gewinne erfolgt innerhalb Deutschland – Österreich – Schweiz


- Der Rechtsweg ist ausgeschlossen


- Bitte darauf achten, eine Mailadresse zu hinterlassen, oder sich im Gewinnfall innerhalb einer Woche zu melden, da sonst der Gewinn verfällt!


- Das Gewinnspiel läuft vom 29.02.2020 – 07.03.2020 um 23:59 Uhr


-Jeder Teilnehmer, der auf allen Blogs der Blogtour kommentiert (Frage beantwortet), bekommt für jeden Tag und jeden Blog jeweils 1 Los (bis zu 7 Lose, die Gewinnchance erhöht sich automatisch)


- Die Gewinnerbekanntgabe erfolgt am 08.03.2020 via Mail und/oder den sozialen Medien des Autoren.

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